Obstbaum & Streuobst
Obstbaum
Streuobst
Obstbaum
Die fachgerechte Pflege von Obstbäumen umfasst mehr als den „Obstbaumschnitt“. Es ist ein Verständnis für den Baum in seiner Umgebung und seinen Wachstumsbedürfnissen notwendig, um die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit zu ergreifen. Dies fängt bereits bei der Auswahl der Sorte, der Standortwahl und der Pflanzung an.
Die ersten Jahre mit den Erziehungsschnitten und der Formierung sowie der Pflege der Baumscheibe sind entscheidend für das Wachstum und die späteren Erträge. Der fachgerechte Schnitt im notwendigen Ausmaß im Erwachsenenalter gehört ebenso wie die angemessenen Reaktionen auf Schadsymptome und Schädlingsbefall dazu
Veredeln
Pflanzung & Nachpflanzung
Fachgerechter Schnitt
Es gibt nicht „Den einen richtigen, fachgerechten Obstbaumschnitt….“. So sind je nach Obstsorte (Kernobst, Sauerkirsche, Pfirsich, usw.) gewisse Abweichungen gegeben und auch ob es sich um den Erwerbsobstbau mit seinen Spindeln, ein Spalier an der Hauswand, um Hochstämme auf der Streuobstwiese oder um Bäume im Hausgarten die zu groß werden handelt. Es gibt aber Grundlagen und Regeln die man kennen und einhalten muss. Außerdem ist je nach Zielsetzung und Obstart der richtige Schnittzeitpunkt zu beachten.
Geschnitten wird unter Beachtung der aktuellen Standards in der Obstbaumpflege, der Naturschutzbelange sowie vieler weiterer Aspekte.
Eine Herausforderung sind immer wieder die großkronigen oft auch längere Zeit nicht gepflegten Altbäume. Sollte es notwendig sein wird hier individuell mit Einsatz verschiedener Klettertechniken oder mit der Arbeitsbühne gearbeitet.
Immer wieder gefordert, weil der Baum zu groß wird, zu viel Laub abwirft usw. sind Kappungen. Die dadurch verursachten Schäden sind mannigfaltig und führen zu einer Zerstörung des Baumes. Kappungen gehören nicht zu einer fachgerechten (Obst-)Baumpflege.

Pomologenverein Standards der Obstbaumpflege
Besonderheit bei Walnuss
Walnüsse schneiden? Muss man doch nicht – Das stimmt nur bedingt. Bei Walnüssen ist einiges anders als bei anderen Obstsorten. Abhängig vom Standort, von der Größe, von der Vitalität, der Statik des Baumes und einigen anderen Gegebenheiten ist es mitunter doch notwendig korrigierend durch geeignete Schnittmaßnahmen einzugreifen.
Wann schneiden? Das kommt darauf an welches Ziel erreicht werden soll. Zu berücksichtigen ist auch, dass Walnussbäume eine schlechte Wundheilung haben. Tendenziell liegt die Schnittzeit Mitte Juni, kann aber auch im August oder im Winter sinnvoll sein.
Lassen Sie sich hierzu beraten.
Baumgesundheit
Tierische Schädlinge gibt es zahlreich, die Förderung von Nützlingen steht bei mir im Vordergrund. Einiges kann durch Prävention verhindert oder abgemildert werden. Weitere Maßnahmen bedürfen einer gründlichen Abwägung
Mechanische Schäden an Bäumen sind Verletzungen, die durch äußere Einwirkungen verursacht werden. Sie können von den Ästen über den Stamm bis zu den Wurzeln reichen und Wachstum, Gesundheit und Stabilität des Baumes beeinträchtigen.
Streuobst
Streuobstwiesen sind ein wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems. Charakteristisch ist einerseits die Nutzung der Obstbäume und die Unternutzung als Wiese oder Weide. Aus diesem Grund findet man auf den Streuobstwiesen hochstämmige Bäume, die auf stark wachsenden Unterlagen veredelt sind. Streuobstanlagen wirken der Bodenerosion in Hanglagen entgegen, fördern das Kleinklima und leisten einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.
Durch die Förderung des Anbaus von alten Sorten leisten Streuobstanlagen zudem einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Sortenvielfalt. Nicht zu vergessen, dass etliche dieser „alten Sorten“ für viele Allergiker verträglich sind.
Alte abgängige Bäume und die Habitatstrukturen, sind auf Streuobstwiesen eine wichtige Beherbergungsstätte für Tiere. Man schätzt über 5.000 verschiedenen Pflanzen- und Tierarten, viele davon, die sich auf der roten Liste wiederfinden.
Infoposter Streuobst in Bayern: https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/iab/dateien/info-poster_streuobst_in_bayern.pdf
Planung & Gestaltung von Streuobstwiesen
Bei der Planung von Streuobstanlagen sind einige grundsätzliche Gegebenheiten zu beachten. So spielt z.B. die Lage (Hanglage, Ebene) und die Ausrichtung (Himmelsrichtung) ebenso eine Rolle wie die Bodenbeschaffenheit und die Wasserversorgung (trocken, Staunässe, …).
Bei der Planung sollten zur Förderung von Nützlingen und zum Schutz vor Bodenerosion, Landschaftselemente wie Hecken, Totholzhaufen bzw. Steinhaufen berücksichtigt werden. Sie dienen Tieren als Unterschlupf, tragen zu deren Ernährung bei, schützen vor Bodenerosion (Windschutz) usw. Möglicherweise gibt es auch finanzielle Fördermöglichkeiten die in Anspruch genommen werden können.
Bepflanzung der Streuobstwiesen
Leider werden die Bäume oft viel zu eng gepflanzt (sie sind ja noch klein und es fällt schwer, sich vorzustellen, welche Dimensionen diese Bäume erreichen können). Dies nicht zu berücksichtigen, erschwert u.a. später das Wachstum, die Pflege und mindert den Ertrag Der Abstand der einzelnen Bäume untereinander sollte 10 ‑12 Meter betragen.
Ideal wäre neben den Streuobstbäumen auch Wildobstgewächse zu integrieren
Pflege der Streuobstwiese
Langfristige Pflege ist wichtig, leider wird die Arbeit, die eine solche Wiese macht, bei aller Freude, wenn sie angelegt wird, oft unterschätzt. Eine Streuobstwiese bedarf einer dauerhaften Pflege und Zuwendung. So wie in den Bildern soll es nicht aussehen.
Wenn vorhanden sollten Habitatbäume und Totholzbereiche auf der Wiese bleiben. Im Gegensatz zum Namen tobt hier das Leben. Es ist der Lebensraum für zahlreiche Nützlinge
Diese Strukturen müssen regelmäßig kontrolliert werden, damit niemand z.B. durch abrechende Äste zu Schaden kommt
Wenn Sie Unterstützung oder Beratung benötigen, nehmen Sie Kontakt mit mir auf
Mistelentfernung
Misteln sind fest in der Mythologie verankert. Zweifelsohne sind sie durch ihre immergrüne Beschaffenheit mit ihren weißen Beeren ein gefälliger Anblick. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hier um einen Schmarotzer handelt, der die befallenen (Obst-)Bäume massiv schädigt und letztlich zum Absterben bringt. Die Ausbreitung wird durch die Klimaveränderung, den schlechten Zustand von Wiesen und Bäumen begünstigt. Verbreitet werden die Beerensamen durch die Ausscheidung der Vögel, wobei der klebrige Beerensaft für die notwendige Haftung an den Ästen sorgt.
Oft ist der Befall nur schwer einzuschätzen und schon weiter fortgeschritten, als er wahrgenommen wird. Wichtig sind ein frühzeitiges Eingreifen und die regelmäßige Kontrolle der Bäume. Ist ein massiver Befall, insbesondere bei großen Bäumen gegeben, wird die Sanierung aufwändig und muss evtl. die Nachbarbäume mit einbeziehen. Misteln sind nicht nur auf Obstbäumen zu finden. Die Sanierung muss von fachkundigen Personen ausgeführt werden.